1| 2017

Februar 2017 – eine neue Gruppe

Erste Woche

Heute haben wir uns alle kennengelernt – nicht nur uns, sondern auch Jenny, Gina, Elena, Nicole und Andreia. Wir haben ein paar Spiele gemacht. Das hat schon mal viel Spaß gemacht.

Und dann haben wir uns schon mit den Mikrofonen beschäftigt, wie man die bedient, wie man Fragen stellt und wie man es schafft, dass die Interviews interessant werden. Geübt haben wir in kleinen Gruppen und schwups war die AG schon um.


März 2017

Zweite Woche

Heute sind wir mit der U-Bahn bis zur Pankstraße gefahren und dann weiter zur Bibliothek am Luisenbad gelaufen. Dort hat uns Birgit Thomsmeier empfangen und uns ganz viel erzählt – nicht nur über die Bibliothek sondern ganz viel über die Geschichte der Gegend dort um die Panke. wie der Name Gesundbrunnen entstanden ist und dass hier früher nur Wiesen und Felder waren….

Außerdem viel Interessantes über die Bibliothek selbst.
Wir waren im Puttensaal, der wunderschön ist. und wir wissen jetzt auch, warum der so heißt.

Später waren wir dann in der eigentlichen Bibliothek, da wo man Bücher ausleihen kann. Die ist wirklich ziemlich schön und wir hätten dort den ganzen Nachmittag bleiben können. Als Abschiedsgeschenk hat uns Birgit eine Bilderbuchkino vorgestellt. Mit einer Maus, einem Fuchs und einem Huhn in der Bibliothek. Wir haben viel gelacht.


Dritte Woche

Heute sind wir in der Schule geblieben.
Wir haben in jeweils zwei Gruppen gearbeitet – die eine hat einen Beitrag fürs Radio aufgenommen und die andere ist in unserem Raum geblieben. Wir haben alle so ein tolles Buch bekommen, ganz viele Fotos von den beiden letzten Malen und haben diese dann eingeklebt und schön gestaltet. Das Buch gehört am Ende der AG dann jedem Kind. Wow.


Vierte Woche

Heute waren wir in den Berliner Unterwelten und haben von Heike ganz viel gelernt – über den  Zweiten Weltkrieg, über die  Bunker, in die sich die Menschen gerettet haben,  über leuchtende Wände und über Rohrpost. Das war  sowas von aufregend. Und der Bunkergeist hat uns einen ziemlichen Schreck eingejagt.
Vielen Dank an Heike und den Verein „Berliner Unterwelten e.V.“


Fünfte Woche

Tolles Wetter, gute Laune und wir gehen auch noch nach draußen, um eine Schnitzeljagd zu machen. Yeah…
Wir haben so einiges über unseren Kiez, das Brunnenviertel, gelernt. Über die Geschichte der Häuser, warum sie so aussehen, wie sie jetzt sind, haben wir einiges in einer Mitmachpantomime erfahren. Über das Haus an der Ecke Gleimstraße/Graunstraße, ein ehemaliges Altersheim, und über das Freizeiteck haben uns Dunja und Holger so einiges erzählt, auch über das Haus in der Ramlerstraße 20 und über die Swinemünder Brücke, die auch mal Millionenbrücke genannt wurde.
Viele Fotos haben wir gesehen, wie es damals aussah hier. Wir haben aber auch selbst fotografiert und interviewt.
Die Zeit ging viel zu schnell vorbei.


April 2017

Siebente Woche

Heute haben wir eine „echte“ Schnitzeljagd gemacht. Die ging bis zur Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Es ging um die Berliner Mauer, warum es die gab, wie sie aussah und welche Dramen sich dort abgespielt haben.


Sechste Woche

Heute sind wir in der Schule geblieben. Nicole hat uns eine Audioaufnahme vorgespielt. Das waren Texte, die wir vor drei Wochen aufgenommen haben. Die Geschichte vom Gesundbrunnen, der König reitet, dann fallen auch Schüsse. Die Geräusche dafür stammen zum Teil sogar von uns. Um es noch interessanter zu machen, haben wir weitere Sounds und Texte gesprochen und Nicole hat sie aufgenommen. Kommt alles in unsere Radiosendung.

Wir haben zusammen mit Nicole auch ausgewählt, welche Musik genutzt wird. Das war auch ziemlich cool.

Mit Elena und Gina haben wir später zuerst ein Spiel gespielt und danach Begriffe gesammelt und aufgeschrieben. Die Frage an uns war, „Was haben wir bisher gemacht?“. Jeder hat sich dann ein Wort ausgesucht und die anderen sollten es erraten.

Und ganz zum Schluss hat jeder von uns dieses tolle Buch bekommen. Wir haben Fotos eingeklebt, gemalt, eine Postkarte von den Unterwelten reingebastelt, alles toll beschriftet und bunt gemacht. Die Fotos waren von den beiden letzten AG-Terminen, als wir in den Berliner Unterwelten waren und von der Geschichtstour durch das Brunnenviertel.


Mai 2017

Achte Woche

Heute war Dauerregen, aber wir sind trotzdem zum Mauerpark gegangen. Letzte Woche haben wir ja schon einiges über den Bau der Mauer und die Fluchtversuche der Leute an der Bernauer Strasse gesehen und gehört. Nun haben wir selbst experimentiert, wie schwierig es gewesen sein muss, wenn Oma Müller auf der Westberliner Seite versucht hat, mit der Tochter Gisela auf der Ostseite zu sprechen – über die Mauer weg. Man konnte sich ja verabreden, schliesslich gab es an der Westseite die Winketürme. Aber die Distanz war doch gross.

Unser Experiment ging so: Die meisten Kinder stellen sich in der Mitte in einer Reihe auf. Sie sind die Mauer und machen ganz viel Lärm. Zwei andere Kinder stehen jeweils ost und west von der Mauer und versuchen, sich über den Lärm hinweg etwas zuzurufen. Zwei mal hats geklappt, zwei mal nicht.

Danach haben wir uns mit Sylvio vom Mauersegler getroffen. Der hat auch mal in Ostberlin gewohnt, aber heute betreibt er Cafe und Veranstaltungsort mitten auf dem alten Grenzstreifen im Mauerpark, wo die Leute heute gemeinsam Parties feiern können statt durch grauen Beton getrennt zu sein. Er hat viele Fotos gesammelt die z.B. zeigen wie die Leute versucht haben, unter dem heutigen Park hindurch Tunnel zu graben. Ein paar haben es geschafft vom heutigen Mauersegler bis zum Haus Eberswalder/ Oderberger Strasse zu buddeln, aber dann hatte sie jemand verraten und sie wurden verhaftet – grad als sie im ostberliner Keller die Köpfe aus dem Tunnel steckten.

Dann haben wir trotz Regen noch ein paar Umschläge gesucht und sind im Dreibeinlauf an der alten hinteren Grenzmauer entlang gerannt. Heute machen da die Leute Graffitis. Wir sind mal gespannt, wie der Park aussehen wird, wenn die Bauarbeiten fertig sind, dann wird er nämlich noch breiter sein und grüner.


Neunte Woche

Heute hat es auch erst geregnet. Trotzdem sind wir los, um die Umschläge zu suchen. Dann wurde es besser mit dem Wetter und wir konnten an der blauen Rutsche ein tolles Spiel spielen – Familie Nippeldippel. Wir haben geschrien vor Spaß. Nebenbei haben wir ein bisschen darüber erfahren, wie es ist, wenn eine Familie durch den Bau der Mauer getrennt wird – Oma, Opa, Tante und Dackel Nippeldippel lebten in Westberlin und der Rest der Familie Nippeldippel in Ostberlin.

Danach führten uns gelbe und grüne Kreidepfeile zum Familienzentrum. Holger und Dunja und zwei Zeitzeuginnen warteten bereits auf uns. Sie beantworteten unsere Fragen zur Berliner Mauer und den Brunnenkiez und schilderten uns ihre ganz persönlichen Erlebnisse. Und das hat diesen Nachmittag so besonders gemacht, ihre Geschichten, Gefühle und persönlichen Schicksale. Die Mauer war wirklich da.


Zehnte Woche

Heute waren wir wieder draußen. Wir sind als erstes zur Gleimoase gelaufen. Schon auf dem Weg dorthin haben wir viele, viele Pusteblumen gesammelt und uns was gewünscht.

An der Gleimoase haben uns Dunja und Holger von deren Geschichte erzählt – wie sie ein ganz ruhiger Ort war, als hier noch die Mauer stand, wie sie dann zuwuchs, nachdem die Mauer weg war und wie Dunja und Holger die Figuren aus Metall wieder freigelegt haben.

Dann ging es in ein Haus um die Ecke. Wir sind mit dem Fahrstul bis nach oben zur Dachterasse gefahren. Zwei der Bewohnerinnen, Karin und Anne, haben uns von diesem seniroengerechten Haus erzählt. Hier wohnen viele Leute über 60.
Die Dachterasse wird von Anne und Karin bepflanzt. Es gibt ein Insektenhotel, einen Zwillingsbaum und der Blick von hier oben ist atemberaubend.


Von da aus ging’s zurück Richtung Schule. Sozusagen direkt vor unserer Haustür gibt es Pflanzkübel. Barbara und ihre Freundin haben einen in Pflege, andere werden von anderen Anwohnern, von den Mietern ringsherum, bepflanzt und gepflegt, aber auch von den Kindern aus der Vineta-GS.

Elfte Woche

Heute gab es Unwetterwarnung in Berlin, darum durften wir leider nicht raus gehen mit der KiezGeschichten – AG. Stattdessen haben wir die anderen Hortkinder und Erzieher befragt.

  • Wart ihr schon mal im Mauerpark?
  • Was findet ihr gut am Mauerpark?
  • Was findet ihr blöd am Mauerpark?

Dazu haben wir gefilmt und Fotos gemacht.
Für: „gefällt mir“ gab es eine Herz-Sprechblase, für: „mag ich nicht“ gab es eine Blitz-Sprechblase.

Eine Gruppe war abwechselnd auf dem Schulgelände für die Befragung, die andere Gruppe durfte Bilder in die tollen Bücher kleben. Wir haben viel Spaß gehabt.


Juni 2017

Zwölfte Woche

Heute waren wir in der Schule. Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt, die dann zwischen drei Stationen rotiert sind.

Andreia hat Portrait-Fotos von uns gemacht.  Die werden am Ende des Projektes mit anderen Fotos auch in der Schule ausgestellt. Das war sehr lustig.

Nicole hat mit uns im Nachbarraum für die Radioaufzeichnung nächste Woche geübt. Wir haben Texte für die Anmoderation gelesen. Die hat sie uns mitgegeben. Wir dürfen die jetzt zu Hause üben.

Elena und Gina waren mit uns in unserem Raum und wir haben weitere Fotos in unsere tollen Bücher geklebt und über mögliche Szenen für den Abschluss gesprochen.


Dreizehnte Woche

Heute war es richtig spannend, denn wir waren bei Radio Alex im Studio! Bewaffnet mit Lunchpaketen fuhren wir mit der Tram nach Friedrichshain. Das Radio ist in einem alten Fabrikgebäude. Darin war sogar ein Fernsehstudio aufgebaut. Leider wurde gerade nichts gedreht.

In einzelnen Gruppen sind wir in den Raum mit der Radiotechnik rein und haben in die riesigen Mikrofone gesprochen.

Die anderen Kinder mussten in der Zwischenzeit ganz leise sein –  gar nicht so einfach. All die Leute, die da arbeiten, hatten derweil eine Versammlung. Was die da wohl besprochen haben? Egal, die Sendung läuft am 14.7. um 16h auf Radio Alex 91,0 Mhz


Vierzehnte Woche

Zum Glück war heute wieder gutes Wetter und wir konnten endlich in den Mauerpark. Tiger und Enten waren getrennt unterwegs. Auf dem Regenbogenspielplatz gabs den nächsten Umschlag. Die Tiger mussten als Erstes zum Moritzhof und Fragen stellen. Die Enten zählten Stufen im Wasser, im Ruhegarten gabs ein Foto, und Kirschen fanden sich auch!

Schliesslich gabs noch ein paar Interviews mit Parkbesuchern, was ihnen gefällt und was nicht. Der Park als Ort, um sich mit Freunden zu treffen oder zu picknicken ist toll. Der Müll und der Baustellenlärm stören ein wenig.


Fünfzehnte Woche

Heute waren wir im Olof-Palme-Zentrum und haben für unseren Abschluss nächste Woche geprobt. Wir waren so konzentriert bei der Sache, dass niemand daran dachte Fotos zu machen – nicht mal Elena oder Gina. Wir sind schon ganz aufgeregt.


Abschlussveranstaltung

Am 11. Juli haben wir im OPZ den Abschluss der KiezGeschichten gefeiert. Letzte Woche hatten wir ja ein paar Szenen geprobt – der König am Gesundbrunnen, Tunnel unter der Berliner Mauer – und die haben wir heute einigen Eltern und anderen Kindern vorgeführt.

Ahmad, unser Kiezreporter, berichtet, dass Friedrich der II. krank ist.

Seine Tochter rennt zu Müller am Gesundbrunnen, um sich eine Flasche gesunden Wassers abfüllen zu lassen, und damit wird der König schnell wieder fit.

Salih erzählt von den vielen Tunnelprojekten unter der Bernauer Strasse in den 1960er Jahren. Aber leider werden auch viele von der Polizei entdeckt und gestoppt.

Dann gab es natürlich auch noch unser Abschlussvideo 

In die Radiosendung haben wir auch kurz rein gehört. Nicht vergessen, sie läuft am 14. Juli um 16h auf Radio Alex Berlin auf 91,0 MHz und dann auch im Online-Steam auf Radijojo World Childrens Radio & Media Network

Nach einer grossen Eisschlacht im Garten des Jugendzentrums und kurz vorm nächsten Regen, der uns dieses Mal oft einen Strich durch die Erkundungsrechnung gemacht hat, hieß es dann Abschied nehmen.

Vielen Dank, liebe Vineta – GS, dass wir hier in den letzten drei Jahren mit Euren tollen Schülerinnen und Schülern arbeiten durften!